Zeitzeugen im Gespräch
Hermann Duncker zum 150. Geburtstag
Ein Beitrag von Prof. Dr. Heinz Deutschland
Hermann Duncker (1874 bis 1960) gehört zu den legendären Gestalten der deutschen Arbeiterbewegung. Er hat sich in der Zeit seines Wirkens vom Beginn bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bleibende Verdienste, vor allem in der Bildungsarbeit der Gewerkschaften und der Arbeiterparteien, erworben. [...]
Die faschistische Terrorherrschaft unterbrach vorübergehend Hermann Dunckers Bildungsarbeit in Deutschland. Eingekerkert, befreit, aber unter polizeilicher Beobachtung stehend, verließ er Deutschland 1936. Nach der Rückkehr 1947 stellte sich Hermann Duncker, obwohl nun schon 73 Jahre alt, mit bewundernswerter Energie und Vitalität der Aufgabe, in der sowjetischen Besatzungszone und dann in der DDR, vor allem deutschen aber auch ausländischen Gewerkschaftern marxistisches Gedankengut vermitteln zu helfen. Dazu hatte er reichlich Gelegenheit, seit Februar 1949 als Rektor/Direktor der Bundesschule, später Gewerkschaftshochschule des FDGB, in Bernau bei Berlin.
Hans Wittwer nach den Erinnerungen seines Sohnes Kaspar, ...
verfasst von dessen Sohn, Hans-Peter Wittwer
Vor ein paar Jahren wurden wir, die Nachkommen von Hans Wittwer vom gta, dem Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, eingeladen, um die Frage nach dem Copyright der Arbeiten unseres Vorfahren neu zu regeln. Bruno Maurer, der Leiter des Instituts, nutzte die Gelegenheit, um uns auch den beim gta lagernden Nachlass von Hans Wittwer zu zeigen. Während wir den Ausführungen des Institutsleiters und seiner Mitarbeiter zuhörten, studierte mein Vater, Kaspar Wittwer, die Pläne des Restaurants, das sein Vater seinerzeit für den Flughafen von Halle-Leipzig entworfen und gebaut hatte. Kaspar Wittwer war 1930 als erster der drei Söhne von Hans Wittwer in Halle auf die Welt gekommen und er war noch nicht ganz vier Jahre alt, als die junge Familie nach Basel zurückkehrte. Hans Wittwer hatte seine Stelle als Lehrer der Kunstgewerbeschule Halle an der Burg Giebichenstein verloren und ...
Jonas Geist im Gespräch mit Adolf Stock
Über Bauhaus und Bundesschule
Der Architekturhistoriker Jonas Geist
Johann Friedrich Geist ist am 4. Juni 1936 in Lübeck geboren. Er studierte Architektur an der TU-Berlin. Als Nachfolger von Julius Posener wurde er von 1977 bis 2004 Professor für Geschichte, Theorie und Kritik der Architektur an der Hochschule der Künste in Berlin (seit 2001 Universität der Künste).
Hintergrund
Jonas Geist hat sich für den Erhalt der Bundesgewerkschaftsschule in Bernau eingesetzt. (Hannes Meyer und Hans Wittwer 1928–1930, die Schule gehört seit Juli 2017 zum UNESCO-Weltkulturerbe.) In diesem Kontext wurde das Interview geführt. Neben biografischen Anmerkungen geht es vor allem um die Charakterisierung der Bundesgewerkschaftsschule, um das Bauhaus um die Architektur der neuen Sachlichkeit, die Jonas Geist besonders am Herzen lag. Das vorliegende Interview, das 2002 in der Universität der Künste in Berlin geführt wurde, konnte nicht mehr autorisiert werden. Jonas Geist ist am 6. Januar 2009 gestorben.